Russische Science Fiction aus dem Jahr
1971. Mein erster Kontakt mit einem Werk der Brüder Strugazki.
Außerirdische Intelligenz hatte
Kontakt mit der Erde. Sichtungen von Besuchern werden nicht
berichtet, im Mittelpunkt der Erzählung stehen die Vorkommnisse in
einer der sechs Besuchszonen. Dort, in seit dem Kontakt stark
kontaminierten, lebensbedrohlichen Gebieten, wurde bruchstückhafte
außerirdische Technik zurückgelassen. Der Leser begleitet die
Hauptperson, Roderic Schuchart, durch mehrere Etappen seines Lebens.
Schuchart verdient seinen Lebensunterhalt als sogenannter Stalker,
eine Person, die illegalerweise in die Zone eindringt,
zurückgelassene Technik entwendet und auf dem Schwarzmarkt
veräußert.
Soviel kurz zum Inhalt.
Ich hatte die Befürchtung, mich würde
das selbe Problem erwarten, das mir oft bei älterer SciFi über den
weg kommt. Mir stößt es immer wieder sauer auf, wenn mich Autoren
vergangener Generationen mit techniklastigen Geschichten unterhalten
wollen, die Grundlagen dieser Technik aber seit langen Jahren
überhaupt nicht mehr dem physikalischen Weltbild entspricht. Die
Brüder Strugazki umgehen dieses Problem gekonnt, indem sie Menschen
in den Mittelpunkt ihrer Handlung stellen, die keinen Hehl daraus
machen, nicht das Geringste von Sinn und Zweck der neuen
Errungenschaften zu verstehen. Gekonnt werden daher von den Stalkern
Begrifflichkeiten wie beispielsweise „Fliegenklatsche“ für
unerklärliche Gravitationsfelder oder „Nullen“ für
Magnetfeldbegrenzer benutzt. Das Schicksal und das Seelenleben der
Betroffenen steht im Mittelpunkt, nicht die stoffliche
Hinterlassenschaft der Außerirdischen. Das machte den Roman für
mich lesenswert.
Was ich anmerken muss: ich bin kein Fan
von zu offenen Enden, die viel Spiel für Interpretation lassen.
Vielleicht bin ich dafür zu denkfaul, vielleicht bedauere ich auch
das verschenkte Potenzial. So auch hier. Im (immer noch erträglich)
lebensphilosophischen Schlusspart fühle ich mich zu früh allein
gelassen.
Alles in allem eine kurzweilige
Erzählung mit kantigen Charakteren, und sicherlich nicht mein
letzter Roman der Brüder Strugazki.
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