Eine klischeetriefende Kleinstadt in Florida, viel
Sonnenschein, braungebrannte Blondinen (selbstredend mit makelloser Figur) und ein
Postamt, in dem ein satanisches Relikt versteckt ist, das es einem gefallenen
Dämon erlaubt, die Postangestellten zu manipulieren und zu Massenmorden
anzustiften. Dazu gibt man ein paar Priesen überforderte Kleinstadtpolizei,
einen weiteren Löffel Pulp (natürlich muss es eine Szene im unschuldigen, katholischen
Mädcheninternat geben…), überzogene, blutrünstige Metzeleien und eine Portion
Sex. Wir lernen, dass die Dämonen, die es auf die Vernichtung unserer Welt abgesehen
haben, grundsätzlich immer und überall über eine sehr starke Libido verfügen. Gut,
dass es in dem Kaff Danelleton keine unansehnlichen Frauen gibt und der Autor
auch nie müde wird, zu erzählen, wie oft die wohlgeformten Hintern der
Austrägerinnen in ihrern engen Dienstunformen spazieren getragen werden. Als sich
dann die Leiterin des Postamtes in den Leiter der örtlichen Polizei verliebt,
anschließend auch noch ein dubioser Hellseher mit osteuropäischem Akzent
auftaucht, kann ich nicht anders, als zu Schmunzeln.
Hört sich alles an wie Schund, ist auch so.
Edward Lees Höllenbote hat mich größtenteils aufgrund des
skurrilen Settings unterhalten können, das ein wenig über die farblosen
Charaktere hinweghilft. Dennoch war mein siebter Lee (darunter drei
Volltreffer) mein bislang Schlechtester.
Bei einem Kurs von knapp 14 Euro für die Taschenbuchversion
kann ich trotz aller Sympathie für den Festa-Verlag keine Empfehlung aussprechen.
Vielleser können aber gerne auf die eBook-Version für 4,99 Euro ausweichen,
wenn sie Lust auf wenig gruseligen B-Film-Horror haben.
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